Schriftliche Arbeit im Rahmen der Prüfung auf der dritten Inneren Grad ARTMA.
Eingereicht und abgelegt von Jörg Leiseder an der Dao-Schule-Tirol.
Thema der Arbeit:
Zeremonien und Rituale in der DAO-Schule-Tirol
Zeremonien und Rituale in der DAO-Schule-Tirol
Begriffsklärung
Wofür brauchen wir Zeremonien und Rituale überhaupt und in der DAO-Schule-Tirol im speziellen.
Welche Zeremonien und Rituale gibt es zur Zeit in der DAO-Schule-Tirol, wann werden sie durchgeführt?
Bedeutung von Handlungen und Gegenständen Zeremonien in der Lakota Tradition in aller Kürze
Begriffsklärung
Die Zeremonie ist ein, nach einem festgelegten Protokoll oder Ritus ablaufender, förmlich-feierlicher Akt.
Ein Ritus ist eine in den wesentlichen Grundzügen vorgegebene Ordnung für die Durchführung zeremonieller Handlungen.
Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit Symbolgehalt. Ich verstehe hier Symbol als Sinnbild.
Wofür brauchen wir Zeremonien und Rituale überhaupt und in der DAO-Schule-Tirol im speziellen.
Zeremonien dienen verschiedenen Zwecken:
1 Sichtbarmachen von unsichtbarem, zum Beispiel geistiges oder spirituelles Wachstum.
2 Sichtbarmachen im großen Kreis, zum Beispiel eine bestandene Prüfung.
3 Sichtbarmachen von (Lebens-)Abschnitten.
4 Vorbereitung auf Neues, zum Beispiel Initiation.
5 Vorbereitung und / oder Durchführung der Kontaktaufnahme, zum Beispiel Schwitzhütte;
kontakt zur Geistleute-Welt oder Hochzeits Vorbereitungen.
6 Verstärkung des Gebetes.
7 Reinigung.
8 In der Lakota Tradition (wie auch anderen) dient die Zeremonie dazu das Profane zu heiligen.
Das soll heißen, jeden Eingriff in den Fluß des Tao gleiche ich, mit größt möglicher Kraft, so gut wie Möglich aus.
In der DAO-Schule Tirol folgernde Punkte: 1;2;3;4;5 als Teil von 4; 6 als Teil anderer Punkte; 7 detto; 8 sollte durch Achtsamkeit alltäglich werden.
Welche Zeremonien und Rituale gibt es zur Zeit in der DAO-Schule-Tirol, wann werden sie durchgeführt?
Graduierungen, je nach Bedarf
Visionssusche Vorbereitung für Unterrichtstätigkeit und nach Bedarf
Teezeremonie Aufnahme in den Ausbildnerkreis
Gong und Verbeugung Beginn und Abschluß
Basisflow
Anfang
Abschluss Oberstufe: Vortreten Arbeit verlesen Entgegennahme Urkunde & Programmzettel Gemeinsame Feier (Essen & Trinken)
1. Innerer Grad: Vortreten 3 Zeiler verlesen In Roten Umschlag einpacken & übergeben Verbrennen Entgegennahme Urkunde & T-Shirt, T-Shirt überziehen Gemeinsame Feier (Essen & Trinken)
Weiterer Innerer Grad: Vortreten Arbeit verlesen Entgegennahme Urkunde Gemeinsame Feier (Essen & Trinken)
Meistergrad: Vortreten Arbeit verlesen Entgegennahme Urkunde & T-Shirt, T-Shirt überziehen Gemeinsame Feier (Essen & Trinken)
Assistent: Vortreten Arbeit verlesen „Versprechen verlesen“ & übergeben Verbrennen Gemeinsame Feier (Essen & Trinken)
Lehrer: Visionssuche Vortreten Arbeit verlesen steht für: sich präsentieren, Einblick in die geistige Entwicklung geben.
Entgegennahme Urkunde (& Programmzettel, T-Shirt) steht für: Würdigung der geleisteten Arbeit.
3 Zeiler verlesen In Roten Umschlag einpacken & übergeben steht für: Würdigung der Unterstützung durch Sifus & Lehrer, etwas immaterielles zurück geben.
Versprechen verlesen steht für: den wahrhaften Wunsch.
Verbrennen steht für: irreversibel; Schüler bringt Holz, Lehrer facht das Feuer an: Schüler bringt Körper und Einsatz; Lehrer Geist Lehre Technik.
Gemeinsame Feier (Essen & Trinken) Steht für: „Familie“, Ausgleich von Yang (formell, geistig) und Yin (informell, materiell).
Rituale vielseitig, daher nur im Speziellen:
Begrüßung und Verabschiedung: Gong und Verbeugung.
Vorbereitung: Basisflow.
Bedeutung von Handlungen und Gegenständen:
Altar: Er bezeichnet die Art wie die Zeremonie durchgeführt wird. Somit beinhaltet er sowohl den geistigen wie auch den materiellen Rahmen.
Bei jeder Zeremonie gibt es ein Grundgerüst für den Altar. Da auch jeder Zeremonienleiter seinen eigenen Altar hat, muß er eine Möglichkeit finden diesen, in den der Zeremonie einzugliedern.
Schwitzhüttenplatz: Feuerkreis symbolisiert den Kopf, kuppelförmig gebogene Stangen, mit Decken/Fellen abgedeckt den „Bauch von Mutter Erde“;
Schwitzen: neben Blut und Fleisch das einzige Opfer das ich selbst erschaffen habe.
Heilige Pfeife: besteht aus Kopf (Stein) / Yin und Stiel (Holz) / Yang. Beim Gebrauch sind Yin und Yang vereint, wodurch die Schöpfung immitiert wird.
Fasten: zeigt den Geistleuten Entschlossen- und Ernsthaftigkeit und bringt einen diesen näher, da diese auch nichts essen.
Gebets Beutel: mit jedem wurde gebetet, auf daß die Geistleute die Gebete dort abholen können.
Virginischer Tabak: gilt den Lakota als sehr sensible Pflanze, daher kann sie auch die „leisesten“ Gebete übermitteln. Dieser Umstand macht Tabak zu einem wertvollen Geschenk/ Opfer.
Spenden : Ich bin Vermittler und kann nicht dafür verlangen, daß die Geistleute ihre Arbeit verrichten, es gereicht mir zur Ehre erwählt zu sein, familiärer Charakter.
Zeremonien in der Lakota Tradition in aller Kürze:
In der Überlieferung der Lakota gibt es sieben heilige Zeremonien, die von der „Weissen Büffelkalb Frau“ gebracht wurden und Eine ältere nämlich die Schwitzhütte. Der Überlieferung nach später entstandene Zeremonien lasse ich außer acht.
Jenen, die ich Selbst erlebt und erfahren habe, widme ich mehr Aufmerksamkeit.
Da Zeremonien verstärkend wirken und die volle Konzentration gebraucht wird, sollten alle Vorurteile, Emotionen (meist unkontrollierte Reaktionen auf Gefühle),, unvollendete Arbeiten“, bewußtseinsverändernde Substanzen, sowie Kameras und moderne Kommunikationstechnologien von ihnen ferngehalten werden.
Die 7 Gernerationen:
Sie sollten bei allen Handlungen berücksichtigt werden, da sie von unseren Taten betroffen sind.
Diese Geisteshaltung soll vor kurzsichtigen und egoistischen Entscheidungen bewahren.
Es gibt einige Dinge die wir aus Respekt tun, und andere die wir aus Respekt unterlassen.
Die Heilige Pfeife:
Heilige Pfeife: besteht aus Kopf (Stein) / Yin und Stiel (Holz) / Yang. Beim Gebrauch sind Yin und Yang vereint, wodurch die Schöpfung imitiert wird.
Für jede Himmelsrichtung wird eine Priese Tabak in die Pfeife gegeben, somit ist alles vertreten.
Der Rauch, eine Kombination aus Feststoff (Ruß) und Gas (Luft), symbolisiert die Verbindung zwischen Materie unf Geist.
Schwitzhütte: Reinigungzeremonie
Schwitzhütte: kuppelförmig gebogene Stangen, mit Decken/Fellen abgedeckt; spirituelle und körperliche Reinigung im „Bauch von Mutter Erde“(daher der sicherste Platz auf Mutter Erde) In die Mitte werden die heißen Steine in eine Vertiefung gelegt, am Rand sitzen die
Menschen. Der Zeremonienleiter gießt Wasser auf die heißen Steine.
Visionssuche:
Traditionellerweise werden alle Kosten von den Suchenden getragen, da diese um die Unterstützung sowohl des Zeremonienleiters wie auch der Gemeinschaft gebeten haben.
Ziel der Zeremonie ist es, seine persönliche Lebensaufgabe „Das Geschenk“ kennenzulernen.
Dadurch sollte sich mit der Zeit mehr Klarheit über seinen Platz in der Gemeinschaft und WIE man sich einbringen kann, entstehen. Um jedes Detail zu verstehen braucht es oft Jahre. Vor Antritt sollte sich der Suchende im klaren sein, daß er etwaige Geschenke auch annehmen wird.
Ablauf:
Vorbereitung:
Selbst wenn die Zeremonie als Übergangsritual eingesetzt wird, sollte der Suchende wenigstens eine Frage klar formulieren. Je klarer die Frage, desto eher kann man auf eine klare Antwort hoffen.
Mit dem Hintergrund dieser Frage, bittet der Suchende den Zeremonienleiter seiner Wahl, um Führung durch die Zeremonie.
Sobald der Zeremonienleiter zugestimmt hat, beginnt für den Suchenden, streng genommen, die Zeremonie.
Idealerweise verzichtet der Suchende ab diesem Zeitpunkt auf jegliche bewußtseinsverändernde Substanzen.
Der Suchende bereitet seinen Schutzkreis, eine Schnur mit Gebetsbeutelchen vor. Einstweilen wird sie aufgerollt aufbewahrt.
Weitere Vorbereitungen sind von Zeremonienleiter zu Zeremonienleiter verschieden.
Reinigung der Gegenstände die auf die Visionssuche mitgenommen werden.
Reinigung der Suchenden und Unterstützer in der Schwitzhütte. Verabschiedung in die Geisterwelt.
Die Suchenden werden zu ihren Plätzen gebracht, und der Altar errichtet. Mindestens der Schutzkreis, weiteres vom Leiter abhängig. Der Schutzkreis wird nur zur Toilette und zum Rauchen verlassen.
Gewöhnlich ohne Essen und Trinken in dieser Zeit.
Währenddessen im Lager: Gemeinschaft pflegen.
Zum vereinbarten Zeitpunkt Rückkunft.
Reinigung und eventuelles mitteilen. Zurück in der materiellen Welt.
Gemeinsames Festessen.
Give away
Meine Erfahrungen
Ohne Erwartung stelle ich mich auf das Erhalten der Klarheit ein.
Es ist für mich selbstverständlich, dass ich Klarheit erlange.
Ich weiß dass ich keinen Anspruch auf Erlangung von Klarheit habe.
Klarheit kommt immer nur aus mir.
Ich
muss mich aufgeben um Klarheit zu empfangen.
Als Suchender genieße ich das Fehlen des Alltags.
Das heist für mich, dass keine Arbeit ruft (Geschirr, Kochen, Holzholen, E-Mails lesen,…). So habe ich „freie“ Entscheidung wann ich bete, schlafe, träume, denke,…. Eindrücke der Umgebung, wie etwa Straßenlärm, Kirchenglocken… gehen mich nichts an.
Ich habe Zeit meine Gedanken zu beobachten, meine Komfortzone zuerkennen.
In diesem Zustand können mehr Feinheiten im Innen wie Außen wahrgenommen werden, es verschieben sich die
Prioritäten, die Aufmerksamkeit rutscht mehr und mehr in den Moment.
Für mich werden Zusammenhänge offensichtlicher.
Dankbarkeit für den Moment und alles, kommt auf.
Das Ich /Ego verliert an Bedeutung, vielleicht da kein Gegenüber zu nahe kommen könnte.
Verschmelzung wird spürbarer: zB.: Tiere auf meinem Körper stören mich kaum.
Als Unterstützer nehme ich Prozesse und Bedürfnisse Suchender wahr, zB: Kopfweh, Kälte, Durst..
Ich lerne das Opfer der Suchenden, auf Essen und Trinken zu verzichten, zu schätzen, dies kann sich steigern bis zu einem Gefühl von Gnade/tiefgreifender Dankbarkeit.
An dieser Stelle fällt mir auch die biblische Zeile „Einer trägt des andern Last“ ein.
Sonnentanz:
Altar:
Baum im Zentrum
Kreis für die Tänzer
Ring für die ?
beschatteter Ring für die Unterstützer
Vier Tage Reinigung:
morgentliche und abendliche Schwitzhütten
Vorbereitung des Areals
Schattenbereich abdecken
Schwitzhütten der Tänzer errichten
eventuelle Gemeinschaftbereiche aufgebaut (Küche,…)
Vier Tage Tanz:
Baum holen
nicht mit Wasser spritzen oder Spielen allgemein sorgsamer Umgang mit Wasser
nichts ausschütteln
Das Hauptaugenmerk der Unterstützer liegt auf dem Beiwohnen der Zeremonie. Als nächstes muß das Lagerleben koordiniert werden.
Abschlußfest
Vier Tage Ausklang:
Nachbereitung
Gemeinschaft pflegen
Bei alle nun folgenden Zeremonien stütze ich mich ausschließlich auf das Buch: „Die heillige
Pfeife“ von „Schwarzer Hirsch“. Selbstverständlich spielen meine Erfahrungen mithinein.
Verwandtschaftmachen
Vorbereitung eines Mädchens auf das Frausein
Das Aufwerfen des Balls
Das Zurückalten der Seele
Diese Zeremonie wird zur Läuterung der Seele eines Toten durchgeführt, dadurch soll ihr die Rückkehr zu „Wakan Tanka“, der Schöpfungsmacht, auf direktem Wege ermöglicht werden, eine Gnade die „reinen“ Seelen vorbehalten ist.
Außerdem soll dadurch die liebe füreinander gestärkt werden.
Das Zurückalten der Seele beginnt, wie alle Lakotazeremonien, mit der Übergabe der gefüllten Pfeife an den Zeremonienleiter.
Auf Geheiß dessen ein Tipi, Kegelzelt der Prärieindianer, errichtet und geweiht wird. Hierin wird die Seele für ein Jahr betreut beziehungsweise zurückgehalten. Dadurch weilt der Verstorbene noch in der Gemeinschaft.
Quasi als Aufenthaltsort für die Seele wird eine Strähne des Verstorbenen im Rauch gereinigt und in ein Heiliges Bündel gegeben. Dieses wiederum bekommt einen besonderen Platz im Tipi.
Der zurückgehaltenen Seele muß täglich Nahrung gebracht werden. An schönen Tagen wird das Bündel, an einen Dreifuss vor dem Tipi, gehängt, hier kann es besucht werden, Gebete und Opfergaben sind erwünscht.
Jene die um die Zeremonie gebeten haben, die „Seelenbewahrer“, müssen all dies organisieren.
Ein „Seelenbewahrer“ darf weder Kämpfen noch töten oder auch nur ein Messer berühren.
Um die Seele wieder frei zu lassen muß der Abschlussritus vollzogen werden. Hiefür wird die ganze Gemeinschaft benötigt. Im wesentlichen geht es um die Vorbereitung der Seele, ihre Wanderung anzutreten.
Als Abschluß gibt es ein rituelles Letztes Essen für die Seele im Kreis des Stammes. Das Bündel mit der Seele wird zum Tipi hinaus getragen, dabei bittet der Zeremonienleiter die Seele auf sein Volk zurückzuschauen/aufzupassen. Sobald das Bündel das Tipi verläßt ist die Seele freigelassen.